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»Gott hat uns getragen«

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Vorgestellt: Andrea Schiel, ausgezeichnet mit der »Thüringer Rose«

Ohne ihren Glauben an Gott kann sich Andrea Schiel ihr Leben nicht vorstellen. Er trägt sie in der Familie, im Beruf und in ihrem jahrelangen ehrenamtlichen Engagement.

Im Herbst wurde Andrea Schiel aus Fambach (Kirchenkreis Schmalkalden) mit der »Thüringer Rose« geehrt, einer Auszeichnung des Thüringer Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit. Mit der »Thüringer Rose« werden Menschen gewürdigt, die sich in langjähriger gemeinnütziger und überdurchschnittlicher Weise für Schwächere einsetzen. Die Auszeichnung erinnert an die Heilige Elisabeth.

Der Glaube ist für Andrea Schiel eine wichtige Stütze. Foto: Juliane Hassan

Der Glaube ist für Andrea Schiel eine wichtige Stütze. Foto: Juliane Hassan

»Ich hab’ mich sehr darüber gefreut«, sagt Andrea Schiel. »Denn ich hab’ die Medaille stellvertretend für alle angenommen, die tagtäglich im Kleinen und Verborgenen viel für andere tun. Es gibt manches, was ich gemacht habe, was aber keinen Namen hat«, versucht die 52-Jährige ihr vielfältiges Engagement zu beschreiben, für das sie ausgezeichnet wurde. Sie selbst sieht es als selbstverständlich an, füreinander da zu sein, sich gegenseitig zu helfen, ein offenes Ohr zu haben. In den ersten Jahren ihrer Ehe engagierte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Ingolf beim »Blauen Kreuz«. Sie hatten immer ein offenes Haus, offen für Menschen, die Rat in einer schwierigen Lebenslage suchten oder nur eine Übernachtungsmöglichkeit.

»Mein Mann und ich wussten, dass wir unser Leben auf den Glauben gründen wollten«, erzählt Andrea Schiel. Als sie noch ein junges Paar waren, sprachen sie oft über Fragen des Glaubens. Was sind unsere Werte? Worauf wollen wir bauen? Wie wollen wir unsere Kinder erziehen?

Zu Andrea Schiels Grundhaltung gehört auch die Dankbarkeit. Sie selbst kennt Krankheit und Verlust und ist dankbar für das Leben mit ihrer großen Familie. Das Ehepaar hat sieben eigene Kinder und drei Pflegekinder sowie fünf Enkelkinder. Alle Kinder hat Andrea Schiel zu Hause betreut.

Vor zehn Jahren begann sie ehrenamtlich, sich als Hospizbegleiterin ausbilden zu lassen. Heute ist die gelernte Krankenschwester Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes in Schmalkalden. »Ich bin dankbar für diesen Werdegang. Und dafür, dass mein Mann vor anderthalb Jahren seine Arbeit aufgegeben hat und wir die Rollen getauscht haben. Er kümmert sich nun um Kinder und Haushalt, damit ich meinen neuen Beruf ausfüllen kann. Scheinbar dachte man, wer eine so große Familie organisieren kann, der könne auch den Hospizdienst mit aufbauen. »Ich bin ins kalte Wasser gesprungen und heute bin ich die Hospizfrau«, sagt sie mit strahlenden Augen.

Einen Traum hat die »Hospizfrau« noch: Nur zu gern würde sie mit ihrem Mann eine Art Wohngemeinschaft gründen. »Ein Haus für Jung und Alt, in dem alle unter einem Dach wohnen und doch jeder für sich Platz hat. Ein Zusammenleben in Würde bis ins hohe Alter, mit Kindern und Tieren. »Ich weiß nicht, ob das mal was wird, aber geträumt haben mein Mann und ich immer«, erzählt sie. Mancher Traum sei in Erfüllung gegangen, einige jedoch nicht. »Ich bin dankbar für unser Leben, und ich bin Gott dankbar, der uns immer getragen hat – egal was war.«

Juliane Hassan


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